Ein MORDs-Team, Band 13: Die fünfte Dynastie (All-Age-Krimi) by Andreas Suchanek

Ein MORDs-Team, Band 13: Die fünfte Dynastie (All-Age-Krimi) by Andreas Suchanek

Autor:Andreas Suchanek [Suchanek, Andreas]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Die drei Fragezeichen, TKKG, Veronica Mars, Jugendkrimi, Teen Noir, Ein MORDs-Team, Ein Mords-Team
Herausgeber: Greenlight Press (Andreas Suchanek)
veröffentlicht: 2016-10-05T16:00:00+00:00


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Die Barrington Cove Highschool, auf dem Gelände des Pinehearst College

Ein Montagmorgen

Skeptisch linste Hester Stone hinter ihrer Brille hervor. Das dunkelblonde Haar trug sie zu einem Knoten gesteckt, die Bluse war vermutlich so sehr gestärkt, dass sie als schusssichere Weste durchging. Die Tasche hatte sie auf dem Pult abgelegt.

Mason stand vor der Lehrerin, die in einige ihrer bisherigen Abenteuer verwickelt gewesen war, und strahlte sie an. »Guten Morgen.«

»Nun gut, Sie haben es geschafft, Mister Collister«, erwiderte Hester Stone. »Mir ist ganz schummerig vor Angst.«

»Oh.« Er gab seiner Stimme einen gespielt mitfühlenden Klang. »Dann wollen Sie bestimmt nach Hause gehen, und wir haben frei.«

Die Bemerkung erbrachte ihm einen deftigen Rippenstoß Randys ein, der zu seiner Rechten stand. »Er macht nur Witze.«

»So ein Zufall«, erklärte Stone. »Ich auch.«

»Haha. Das war … lustig.« Der Ton seiner Stimme strafte die Worte Lügen.

Die Lehrerin griff sich an den Kopf. »Es ist Montagmorgen, womit habe ich das nur verdient? Also raus damit, was wollen Sie beide?«

»Ein Empfehlungsschreiben«, erklärte Randy. »Demnächst stehen ja die Collegebewerbungen an.«

»Ist mir nicht entgangen.«

»Und weil wir mit Ihnen doch so ausgesprochen gut auskommen«, flötete Mason weiter, »weil Sie eine so tolle Lehrerin sind …«

»Um Himmels willen, hören Sie auf, Mister Collister«, wehrte die Stone ab, »auf der Schleimspur kann man ja ausrutschen.«

»Das war jetzt nicht nett.«

Sie seufzte. »Also gut. Sie bekommen beide ein Empfehlungsschreiben von mir. Allerdings«, sie hob schnell den Zeigefinger, »gebe ich keine Garantie dazu ab, was darinstehen wird. Das hängt auch von Ihren Leistungen in den nächsten Tagen ab.«

»Ahhh, verstehe«, sagte Mason. »Können Sie es dann bitte schnell schreiben? Sonst wird die ganze Woche so anstrengend.«

Für einen Moment wirkte Hester Stone wie ein Kanarienvogel, der verblüfft den Schnabel öffnete und wieder schloss. Mit geschürzten Lippen und funkelnden Augen deutete sie auf die Sitzbänke. »Setzen! Sofort!«

Sie flüchteten in die Sicherheit der Menge. Da mittlerweile alle Klassenkameraden eingetroffen waren, begann die Stunde. Es fiel Mason schwer, seine Augen offenzuhalten. Hester Stones Stimme war zwar nicht so monoton wie Mister Kelsos oder – Gott bewahre – jene des Direktors, Samuel Samsbury, der in diesem Jahr selbst auch wieder unterrichtete. Trotzdem fielen seine Augen ein ums andere Mal zu.

Die Stunden flossen vorbei wie zähflüssiger Honig. Irgendwann erlöste ihn die Mittagsklingel. Im letzten Jahr hatten sie keinen Mittagsunterricht. Viel zu oft standen Gespräche an Colleges an, Vorbereitungen für längere Fahrten zu Bewerbungsgesprächen, Universitätstouren. Zugegeben, das ständige Gequatsche über diese immens große Zukunftsentscheidung machte Mason langsam auch ganz wirr. Sein Chill-Modus verflüchtigte sich mit jedem Tag etwas mehr, an dem kleine Gruppen an ihm vorbeihasteten und über Gespräche mit Dekanen, Creditpoints und Studienfinanzierung diskutierten.

Gemeinsam mit Randy schlenderte er zu sich nach Hause. Dessen Tante arbeitete Schicht im Krankenhaus, weshalb sein bester Freund öfter bei ihm aß. Da Masons Dad aber in der Firma an einem wichtigen IT-Projekt saß und seine Mum momentan auch total beschäftigt war – noch mehr als sonst –, durften sie Pizza bestellen. Ausnahmsweise!

Sie saßen gemeinsam in Masons Zimmer.

»Hast du schon eine Zusage?«, fragte er vorsichtig.

Randy schob gerade das erste Stück in seinen Spargeltarzanmund.



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